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Baby & Kleinkind

Feste Nahrung einführen: Das gilt es bei der Baby-Ernährung zu beachten

Veröffentlicht am:06.07.2021

4 Minuten Lesedauer

Ist die Zeit von Brei und Milchfläschchen vorbei, beginnt beim Baby der Übergang zum sogenannten Familienessen. Zwischen acht und zehn Monaten bekommen die meisten Babys die ersten Zähne, die sie auch benutzen wollen. Bei der Gewöhnung an feste Lebensmittel sollten Sie allerdings einige Dinge beachten.

Vater reicht seinem Baby Essen und versucht so, es an feste Nahrung zu gewöhnen

© iStock / SolStock

Ab wann feste Nahrung fürs Baby einführen?

Ab etwa dem achten Lebensmonat beginnen Babys sich zunehmend für das Essen der „Großen“ zu interessieren. Die ersten Zähne sollen schließlich ausprobiert werden. Die Kleinen sitzen nun mit am Familientisch und greifen jetzt vermehrt nach Lebensmitteln, die sie probieren möchten. Jetzt ist die Zeit gekommen, dem Baby vermehrt feste Nahrung zu reichen – bis aus den bisherigen Brei- und Milchmahlzeiten schließlich etwa fünf feste Mahlzeiten werden, bestehend aus drei Hauptmahlzeiten sowie zwei kleineren Snacks.

Jedes Baby hat dabei ein eigenes Tempo: Während die einen schon an der Banane knabbern, bleiben die anderen lieber etwas länger beim Babybrei. In dem Fall können Sie den Brei zunehmend etwas stückiger halten und das Kind so ans Kauen gewöhnen. Zerdrücken Sie Kartoffeln und Gemüse dafür einfach grob mit einer Gabel. Probieren Sie gemeinsam mit Ihrem Baby aus, was es schon kauen kann und was noch zu groß ist.

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Bei experimentierfreudigen Babys gilt: Sie haben umso mehr Spaß an neuer Kost, wenn sie die Stückchen selbst vom Teller nehmen und in den Mund stecken dürfen. Das Baby wird die gemeinsamen Familienessen genießen und so das selbstständige Essen lernen – auch wenn dabei zunächst vieles auf dem Boden und nicht im Mund landet, ist dies eine wichtige Erfahrung und schult die Mund-Augen-Koordination sowie die Feinmotorik.

Das A und O dabei ist, dass die Mahlzeiten mit viel Ruhe und ohne Druck gemeinsam eingenommen werden. Ihr Baby zeigt Ihnen, wann es satt ist, indem es aufhört zu essen oder angereichtes Essen verweigert. Ein bis zwei Versuche, das Baby zum Weiteressen zu ermutigen, reichen dabei völlig aus.

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Das Baby an feste Nahrung gewöhnen: Das muss man beachten

Beim Übergang zur festen Nahrung gibt es einiges zu beachten, da nicht alle vermeintlich gesunden Lebensmittel auch für Babys geeignet sind.

Harte Lebensmittel zunächst vermeiden

Karotte oder Apfel sind zwar sehr gesund, allerdings erst dann geeignet, wenn Ihr Baby richtig kauen kann oder das Gemüse gekocht wurde.

Keine glatten, kleinen Lebensmittel in Griffnähe aufbewahren

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät klar von kleinen, glatten Lebensmitteln wie Weintrauben, Kirschen und Oliven ab. Die Erstickungsgefahr ist hier besonders hoch.

Nüsse, egal welcher Art, sind für Babys ungeeignet

Babys sollten keine Nüsse angeboten bekommen. Erst, wenn das Gebiss – vor allem die Backenzähne – gut funktioniert, können Kinder Nüsse richtig kleinkauen. Zudem sollte der Verzehr in den ersten Lebensjahren nur unter Aufsicht und stets im Sitzen erfolgen. Alternativ können Sie den Brei oder weiches Obst mit etwas Nussmus aufpeppen.

Achtung Verschluckungsgefahr!

Was tun, wenn sich das Baby verschluckt?

Babys verschlucken sich schnell, weil sie nicht nur mit den Händen, sondern auch mit der Zunge tasten. Ab einem bestimmten Alter landet beinahe alles erst einmal im Mund. Das ist okay und gehört zur kindlichen Entwicklung. Wenn sich Ihr Baby aber doch einmal verschluckt, ist schnelle Hilfe gefordert. Ob „Rückenklopf-Methode“ oder der „Heimlich-Handgriff“: Wie Sie sich richtig verhalten, lesen Sie im Experten-Interview mit dem Notfallmediziner Dr. Bernd Landsleitner von der Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg.

Baby sitzt im Hochstuhl und greift zu einem Stück Gurke, da es bereits an feste Nahrung gewöhnt ist

© iStock / CStorz

Ab etwa zehn Monaten kann man sein Baby an feste Nahrung gewöhnen

Ernährungsplan Baby: Diese Lebensmittel eignen sich für die ersten Kauversuche

Besonders gut geeignet für die ersten Anfänge mit fester Nahrung sind Lebensmittel, die das Baby mit seinem Speichel schnell einweichen kann. Reichen Sie daher zum Beispiel gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Zwieback, Stückchen von Brot und Brötchen oder aber weiche Obstsorten wie:

  • Aprikosen
  • reife Birnen
  • Pfirsiche
  • Nektarinen
  • Melonen
  • Salatgurken

Damit sich das Baby nicht an der Obstschale verschluckt, können Pfirsich, Birne und Co. zunächst vorm Verzehr geschält werden. Das Brot können Sie auch dünn mit Frischkäse oder einer selbstgemachten Gemüsecreme bestreichen.

Sogenannte Babykekse oder Quetschies sollten trotz des Namens nicht auf dem Speiseplan eines Babys stehen, diese enthalten sehr viel Zucker. Bekommen Babys früh Quetschies, lernen sie zudem nicht, richtig vom Löffel zu essen, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) deutlich festhält.

Setzen Sie vielmehr auf eine frische und abwechslungsreiche Kost mit viel Gemüse, Obst und wenig magerem Fleisch sowie Milchprodukten. Vermeiden Sie aber Rohmilch und rohe Nahrungsmittel wie Eier, Fleisch und Fisch bei der Ernährung Ihres Babys, denn diese können von Krankheitserregern befallen sein.

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Von der Baby-Ernährung zum Familienessen: Was ist außerdem wichtig?

Wenn es soweit ist und Ihr Baby mit fester Nahrung gut zurechtkommt, kann die ganze Familie ein gekochtes Essen gemeinsam genießen. Achten Sie zuvor darauf, dass Sie für das Baby eine Portion beiseitestellen, bevor Sie Ihre Portion würzen oder süßen. Eine kleine Menge Jodsalz ist dabei in Ordnung. Zudem sollten keine zu fettigen Speisen oder blähende Lebensmittel gegessen werden: Die meisten Kohlarten oder Hülsenfrüchte wie Kichererbsen sind für den kleinen Babybauch noch nicht geeignet.

Es kann passieren, dass Ihr Baby zunächst nur einige wenige Lebensmittel mag und andere strikt verweigert. Hier können Eltern mit etwas Fantasie und ein paar Tricks versuchen, Kindern ungeliebte Gemüsesorten schmackhaft zu machen.   

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Jetzt, da Ihr Baby vermehrt feste Nahrung zu sich nimmt, ist es wichtig, dass es genug trinkt. Es sollten mindestens 200 Milliliter am Tag sein. Am besten geeignet sind stilles Wasser, Mineralwasser oder ungesüßter Tee. Bieten Sie dem Kind das Wasser immer mal wieder zwischendurch sowie zu den Mahlzeiten an.

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