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So behandeln Sie eine Mittelohrentzündung beim Kind

Veröffentlicht am:08.07.2020

2 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 01.12.2023

Mittelohrentzündungen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten im Kindesalter. Wie Sie die Symptome einer Mittelohrentzündung bei ihrem Nachwuchs erkennen und welche Behandlung sinnvoll ist.

Mutter tastet jungem Sohn das schmerzende Ohr auf Mittelohrentzündung ab.

© iStock / GCShutter

Mittelohrentzündung bei Babys und Kleinkindern: Symptome meist nicht eindeutig

Ihr Baby schreit, ist unruhig oder hat massive Einschlafprobleme? Es könnte eine Mittelohrentzündung, auch Otitis media genannt, haben. Eine akute Mittelohrentzündung bei Babys zu erkennen, ist leider gar nicht so einfach. Denn den Kleinen fehlen schlichtweg die Mitteilungswege, um ihren Beschwerden Ausdruck zu verleihen. In der Regel äußert sich eine Entzündung des Mittelohrs bei Babys daher durch allgemeines Unwohlsein. Eltern sollten darauf achten, ob das Baby

  • sich häufig ans Ohr fasst,
  • unruhig und gereizt wirkt,
  • ungewöhnlich oft schreit und nicht schlafen kann.

Kleinkinder und Kinder haben bei einer Mittelohrentzündung meist folgende Symptome:

  • Ohrenschmerzen
  • Fieber
  • Hörminderung
  • Krankheitsgefühl

Behandlung einer Mittelohrentzündung: Wie sieht sie aus?

Bei Kindern ab einem Alter von zwei Jahren mit leichten Beschwerden erfolgt bei einer Mittelohrentzündung in der Regel zunächst eine sogenannte abwartende Behandlung. Das bedeutet: Der Arzt bzw. die Ärztin verordnet ein Medikament gegen Schmerzen und Fieber und wartet mit einer etwaigen Antibiotika-Behandlung zunächst ab.

Oft reichen schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen (bei Kleinkindern als Zäpfchen oder Saft) aus, um die Beschwerden einer Mittelohrentzündung beim Kind rasch zu lindern. Häufig kommen zusätzlich abschwellende Nasentropfen zum Einsatz.

Gibt es Hausmittel gegen Mittelohrentzündung?

Das beste „Hausmittel“ für an einer Mittelohrentzündung erkrankte Babys und Kinder ist viel Zuwendung ihrer Eltern – schon allein dadurch geht es vielen etwas besser. Für Hausmittel wie Zwiebelsäckchen bei schmerzenden Ohren oder Wadenwickel gegen Fieber gibt es derzeit noch keine wissenschaftlichen Belege. Einige Kinder empfinden diese aber als angenehm.

Ab wann sind Antibiotika bei einer Mittelohrentzündung sinnvoll?

Die Behandlung einer Mittelohrentzündung mit Antibiotika wird bei Babys und Kindern in diesen Fällen empfohlen:

  • Säuglinge unter sechs Monaten
  • eitriger Ausfluss aus dem Ohr
  • Entzündung beider Ohren (Kinder unter zwei Jahren)
  • allgemein schwerer Krankheitsverlauf bei Kindern unter zwei Jahren wie Fieber über 39 Grad
  • Risikofaktoren wie beispielsweise schwere Grunderkrankungen oder Cochlea-Implantate
  • keine Möglichkeit für Verlaufskontrolle innerhalb der ersten drei Tage

Eine Neubewertung bei abwartendem Verhalten bei älteren Kindern sollte 36 bis 48 Stunden nach Symptombeginn erfolgen. Wird weiterhin auf eine Antibiotikatherapie verzichtet, so sollte das Kind erneut nach 24 Stunden beim Kinderarzt bzw. bei der Kinderärztin vorgestellt werden.

Eine Antibiotika-Therapie bei einer akuten Mittelohrentzündung wirkt beim Kind in vielen Fällen erst nach zwei bis drei Tagen: Die Schmerzen werden weniger und das Risiko für ein geplatztes Trommelfell nimmt leicht ab. Entzündungen beider Ohren sowie eitriger Ausfluss deuten auf eine bakterielle Infektion hin – in diesen Fällen zeigen Antibiotika bei rund einem Drittel der Kinder eine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung nach drei bis sieben Tagen.

Wichtig zu wissen: Eine Mittelohrentzündung beim Kind kann auch innerhalb weniger Tage von selbst abklingen.

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Warum Kinder häufiger an einer Mittelohrentzündung erkranken

Mittelohrentzündungen sind vor allem bei Kindern besonders häufig. Warum? Eine Entzündung im Ohrbereich entsteht in den meisten Fällen dadurch, dass Viren über den Mund-Rachen-Raum über die sogenannte Ohrtrompete bis zum Mittelohr aufsteigen. Die Ohrtrompete ist bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen erheblich verkürzt, sodass Viren und Bakterien schneller in den Gehörgang gelangen. Eine Mittelohrentzündung tritt bei Kindern meist im Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit auf.

Ist eine Mittelohrentzündung ansteckend?

Eine akute Mittelohrentzündung selbst ist nicht ansteckend. Wenn die Erkrankung allerdings Folge einer bakteriellen oder viralen Atemwegsinfektion ist, können betroffene Kinder diese Krankheitserreger übertragen.

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